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Mobilfunkstrahlung: Widerstand lohnt sich
13.07.2001
Zur Vereinbarung zwischen den kommunalen
Spitzenverbänden und den Mobilfunkbetreibern über den
Informationsaustausch und die Beteiligung der Kommunen
beim Ausbau der Mobilfunknetze erklärt der Sprecher für
Telekommunikation und Post, Gerhard Jüttemann:
Die Einigung ist als Erfolg zu werten und zeigt, dass der
Widerstand der in den letzten Monaten wie Pilze aus dem
Boden gewachsenen Bürgerinitiativen gegen durch
Mobilfunk ausgelösten Elektrosmog nicht nutzlos ist.
Mit der Vereinbarung verpflichten sich dieMobilfunkbetreiber, die
Kommunen über die in ihrem Bereich relevanten aktuellenStandortdaten
von Mobilfunksendeanlagen zu informieren.
Pläne für den Bau neuer Anlagen sollen sorechtzeitig erfolgen,
dass der Kommune ein angemessener Zeitraum zur Stellungnahme
verbleibt und die endgültige Standortentscheidungnoch offen ist.
Darüber hinaus können die Kommunen eigeneStandortvorschläge
unterbreiten.
Die Entscheidung über den endgültigenStandort soll
einvernehmlich erfolgen und die Belange und Interessen beider Seiten
möglichst weitgehend berücksichtigen.
Den Praxistest muss die Vereinbarung in den kommenden Monaten
bestehen. Entscheidend wird dabei sein, ob die von den Sendeanlagen
ausgehenden Belastungen tatsächlich zurückgehen. Dass der Deutsche
Städte- und Gemeindebund nun schon bevor ein solcher Nachweis erbracht
worden ist, "die in den letzten Wochen viel diskutierte Forderung nach
einem gesetzlichen Beteiligungsrecht der Kommunen beim
Mobilfunknetzausbau als zunächst erledigt" ansieht, ist sein gutes Recht.
Entscheiden muss das der Gesetzgeber. Denn was Professor Rainer
Frentzel-Beyme vom Bremer Institut für Präventionsforschung und
Sozialmedizin auf der Anhörung des Bundestagsumweltausschusses sagte,
gilt auch nach der Vereinbarung der kommunalen Spitzenverbände mit den
Mobilfunkbetreibern uneingeschränkt: Die Errichtungeines Sendemastes
könne nicht dringlicher sein als diegesundheitliche Überwachung
eventueller Folgen der Inbetriebnahme.
Insofern ist die Vereinbarung ein Schritt in die richtige Richtung. Weitere,
wie die drastische Absenkung der Grenzwerte, eine umfassende
Informationspflicht der Mobilfunkbetreiber über die Emissionen sowiedie
Beteiligung von Bürgerinitiativen und Naturschutzverbänden an der
Standortauswahl müssen folgen.
V.i.S.d.P. ist das erklärende Mitglied des Bundestages.
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